Cd-Besprechung
Leserwertung: 8.7 Punkte
Stimmenzahl: 3
Eigentlich kommen die Alpinestars musikalisch aus dem Dance- und Synthiepopbereich, doch mit ihrem zweiten Album wollten Richard Woolgar und Glyn Thomas sich weiterentwickeln und vermehrt Live-Instrumentation und Gesang einsetzen. Dank des Erfolges des ersten Albums "B.A.S.I.C." konnte man jetzt aufwendiger produzieren, ins Studio gehen und die Songs besser durchkonstruieren. Dennoch bleibt der Synthiesound einer der bestimmenden Elemente auf "White Noise", welcher oft auch an die Sounds der Achtziger erinnert. Das ist aber im ganz positiven Sinne gemeint. Vor allem New Order können hier einen starken Einfluss geltend machen. Glücklicherweise ist man aber nicht in den Achtzigern stehengeblieben, sondern eifert auch Größen wie Air oder Orbital nach.
Obwohl das ganze Album sehr poppig gehalten ist und durch seine weit ausschweifenden Melodien gefällt, wird jeder Alternative-Fan spätestens bei "Carbon Kid" aufhorchen, denn für diesen Track konnten die Alpinstars eigens Brian Molko (Placebo) für den Gesang gewinnen. Eine wirklich gelungene Verbindung, in der sich die herausragende Stimme Molkos mit kräftigem Gitarrensound, starken, beharrenden Drumrhythmen und Synthieelementen vermischt. Aber auch wenn Woolgar und Thomas selbst den Gesangpart übernehmen, brauchen sie sich keinesfalls zu verstecken. Im ruhigen "Burning Up" (oder auch im "Snow Patrol") erinnert die Stimme etwa an Damon Albarn höchstpersönlich. Ansonsten legt sich der Gesang immer sehr schmeichelnd über die Melodiebögen wie z.B. bei "Hotel parallel", das mit seinen fließenden und lichtdurchflutenden Klangkörpern einer der Highlights dieses Albums ist.
Wie einige der Titel es schon vermuten lassen (z.B. "New Ice Age"), entstand "White Noise" im Winterhalbjahr, und der Einfluss der dunklen Jahreszeit macht sich oftmals in den klaren Synthiesounds und der entspannten Grundstimmung des gesamten Albums bemerkbar. Dennoch beweisen die Alpinestars, dass sie auch anders können. Der letzte Track "Smash It Up" legt nochmals gewaltig an Tempo zu und verbreitet eine fröhliche Partystimmung. In diesem Song verlangen Woolgar und Thomas wiederholt nach "give me some speed". Wer weiß, vielleicht lösen die beiden beim nächsten Album diese Forderung ein. Bis dahin nimmt man sicher gerne mit der etwas gelasseneren Variante "White Noise" vorlieb.
11 Punkte (von max. 15)
Madeleine Weinert, 22.06.2002
TRACKLIST
1. Snow Patrol (Part 1)
2. Nu Sex City
3. Hotel parallel***
4. Burning Up***
5. Brotherhood
6. Vital Love Disciple
7. Love Craft
8. Crystalnight
9. Snow Patrol
10. Carbon Kid***
11. New Ice Age
12. Partison Song (Extra Track)***
13. Smash it Up (Extra Track)***
[ *** Anspieltipps ]
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