Cd-Besprechung

Akimbo - Jersey Shores

Akimbo

Jersey Shores

Neurot (Cargo Records)
  Vö: 14.11.2008

Bewertung:  13 Punkte
Leserwertung:  15.0 Punkte
Stimmenzahl: 2

"Akimbo, schwääre Kost", würde einer der Klitschkos sagen, gäbe es für diese Platte einen Fernsehspot. "Jersey Shores" ist bereits das sechste Album dieser Band, bei der man sich nie so richtig entscheiden kann mit welcher Naturgewalt man sie denn jetzt vergleichen soll. Dabei sind die gerademal zu dritt! Mit schlechten Frisuren, schmutzigen Fingern und einem Kofferraum voller Schnaps haben sie es wieder einmal geschafft, ein faszinierendes Stück Stoner-Auswurf in die Landschaft zu kotzen.

Man stelle sich vor, jemand schmeißt Kyuss, Monster Magnet und die Melvins in einen Proberaum und versorgt sie über Monate nur mit rohem Fleisch, Bier und Magic Mushrooms. Akimbo wäre diese Strategie sogar zuzutrauen, an Wahnsinn mangelt es ihrer Musik nun wirklich nicht: Es kommt schon mal vor, dass für zwei Minuten nur zwei Akkorde angeschlagen werden und die Zeit dazwischen mit Feedback gefüllt wird. Abgesehen von solcherlei Eskapaden liegen dafür sechs monumentale Tracks vor, die die Anstrengung beim Hören dick belohnen. Denn so fürchterlich das alles scheint, Akimbo sind tatsächlich im Stande ihre Musik-gewordenen Dreckbrocken in eine schwer fassbare Eingängigkeit zu packen. Sei es durch verspielte, ruhige Soli in den zahlreichen Verschnauf-Parts der Platte oder durch stoisches Wiederholen eines gelungenen Riffs. Dazu ein Sänger, der wirklich gut singen kann, aber für einen großen Teil der Platte einfach den Mund hält. Nur in passenden Momenten holt er tief Luft und legt einen dumpfen Schrei über die Soundwände, was den hypnotischen Charakter von Akimbos Ergüssen nochmals verstärkt.

1916 gab es an den "Jersey Shores" zwölf Tage lang eine erschreckende Serie von brutalen Hai-Angriffen. Was soll man noch über eine Band schreiben, die sich einen solchen Sachverhalt als Thema für ein Konzeptalbum aussucht? Akimbo. Schwääre Kost.

13 Punkte (von max. 15)

Benedikt Ernst18.11.2008

TRACKLIST
1. Matawan
2. Bruder Vansant
3. Lester Stillwell
4. Rogue
5. Great White Bull
6. Jersey Shores
[ *** Anspieltipps ]

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