Cd-Besprechung

Afrirampo

We Are Uchu No Ko

Pias UK/Rock Action Records (rough trade)
  Vö: 29.10.2010

Bewertung:  13 Punkte
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Mutierender Noise Rock, das selbst Gorillas im Urwald kurzfristig die Orientierung verlieren würden. Unharmonische Musik zu begreifen fällt mitunter schwer. Afrirampo machen sich einen Spaß draus und zelebrieren ein excellentes Album. Zwei Frauen der gleichen DNA aus dem Land der Reisröllchen gründeten 2002 ein Duo, das schnell die Osaka Underground Szene aufmischt. Zu flauschig war das, was in den anderen Bands davor gespielt wurde. Schrill und anarchisch soll es sein und ohne harte E-Gitarre geht mal gar nix. Oni (Gitarre/Gesang) ein kleines zartes Geschöpf mag es hart, sehr hart. Undiszipliniert geht sie zu Werke und sorgt so für eine exorbitante Dröhnung. Pikachu (Drums/Gesang) gehört dazu und vermag ihre Schwester daran zu erinnernen, daß Japaner doch niedliche und friedfertige Gesellen sind. Doch die asiatischen Hühner gackern so wild durcheinander, das das Finitum in perse einer Trash Comic Verfilmung gleicht.

Im Land der aufgehenden Sonne ist der Underground breit aufgestellt. Ein dünner Bindfaden spinnt sich um Kunst und Rebellion. Japaner sind tief verwurzelt mit Ihrer Kultur und Tradition. Daraus auszubrechen und den Kurs in eine andere Richtung zu schlagen, bedeutet die Energie eines Pottwals aufzubringen. Aber es lohnt sich, "We are Uchu no ko" wiegelt auf und atmet ein psychotisches Bollwerk an Musik aus. Zehnminütige Sitzungen sind keine Seltenheit, der "Sunwave Dance" wird zum charismatischen Goa Trip. Der Sound oszilliert ständig zwischen Extremen, hier klirrender Schlampen Rock und dort verrücktes Pop Chaos. Leider verabschieden sich die Schwestern aus dem Rampenlicht und laßen uns in Zukunft im Regen stehen. Doch, da wir Europäer immer offene Ohren haben, wird uns die Nippon Connection bestimmt nicht im Stich lassen.

13 Punkte (von max. 15)

Oliver Zitzmann, 10.12.2010

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