Cd-Besprechung
Leserwertung: 14.3 Punkte
Stimmenzahl: 4
Hätte man mich raten lassen, aus welchen Landen die Jungs von Aeveron kommen, hätte ich wohl irgendwas in Richtung Skandinavien getippt. Das aber ist relativ weit gefehlt, denn die fünf Mannen kommen aus Zwickau und machen der lokalen Metalszene seit 2002 alle Ehre. “Existential Dead End” heißt der neue Rundling, bei dem es sich erst um das zweite reguläre Studioalbum handelt. “Erst”, weil es sich einfach viel professioneller anhört.
Die Jungs wissen, wie man Harmonie mit Härte verbindet. „Existential Dead End“ ist tatsächlich eines der Alben, bei denen man bei jedem Hören etwas neues entdecken bzw. heraushören kann, so dass nie Langeweile aufkommen kann. Die Abwechslung macht's eben und davon bietet das Album so einige. Ich tendiere eher dazu, Aeverons Stil auf „Existential Dead End“ als Black Metal mit einer gehörigen Prise Death Metal und traditionellem Heavy Metal zu beschreiben. Stellenweise liegt der Vergleich mit Größen, wie Ensiferum und Dimmu Borgir nahe. Letztes kommt sicher einmal dadurch zustande, weil Vocalist Thomas, die Kunst des Growlens einfach beherrscht aber auch dadurch, weil einige symphonische Keyboardklänge an die Herren aus dem hohen Norden erinnern. „Contemplation“ taugt durchaus als Beispiel für den Vergleich. Knüppelnde Drums, melodische Riffs, und gequälte Growls, getoppt durch Tempiwechsel und Gitarrensoli, die von sauberer Fingerfertigkeit zeugen, zeichnen ein repräsentatives Bild der Scheibe. Thomas beherrscht übrigens nicht nur Growls, er zeichnet sich auch für die Screams UND für die Clean Vocals verantwortlich und nichts davon klingt halbherzig! Teilweise kommt Aeveron auch Progressiv metallen daher, was besonders auf „Carthartic Rain“ zu hören ist und das sich durchaus mit Amorphis vergleichen lässt. Doch Aeveron können auch folkig und majestätisch, was musikalisch an Crematory erinnert, besonders auf „Embodiment of all Misery“ hörbar.
Insgesamt liefern Thomas, Dirk, Paul, Matthias und Markus ein gelungenes Maß Brutalität, ohne aber den Ohrwurmcharakter zu vernachlässigen. Teils episch und symphonisch, teils knüppelig und mitreißend, kommt „Existential Dead End“ ohne Schnickschnack aus, was das Album zu einem echten Highlight in diesem Jahr macht.
Das australische Label Battlegod Productions bringt übrigens nur eine limitierte Auflage von 500 Stück heraus, daher sollte man unbedingt versuchen, sich dieses Juwel zu sichern!
13 Punkte (von max. 15)
Conny König, 04.12.2008
TRACKLIST
1. The Embodiment Of All Misery
2. Cathartic Rain***
3. Take Heed Of Trust
4. Bound For Victory
5. Autoapotheosis
6. Anger Complex***
7. Contemplation***
8. A Hymn To Mortality
9. Existential Dead End
[ *** Anspieltipps ]
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