Cd-Besprechung

Adam Arcuragi - I Am Become Joy

Adam Arcuragi

I Am Become Joy

Rewika
  Vö: 15.01.2010

Bewertung:  14 Punkte
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Dass eine verworrene grammatikalische Konstruktion das Jahr auf so wundervolle Weise einläuten kann, glaubt man kaum.

Auf „I Am Become Joy“ streichelt Adam Arcuragi mit seiner sanften und doch ausdrucksstarken Stimme die Seelen der Zuhörer. Dem Amerikaner gelingt es Traurigkeit so zu verpacken, dass diese nicht zur Aussichtslosigkeit wird und zeitgleich nicht dem Kitsch zu verfallen.

Die musikalische Mischung aus Country, Folk und Blues, welche wohl zumindest ein wenig Arcuragis Südstaatenherrkunft geschuldet ist, wärmt das Herz und lockt einen ganz unbemerkt in eine andere Welt. Seine Songs verfügen über lyrische Qualität, dennoch wirkt Arcuragis Erzählweise nie gestelzt oder künstlich.

In „Almost Always“ erinnert sein Erzählstil stark an den Will Sheffs (Okkervil River). Die formelhaft dahin gesungene Zeile: „Absalom, oh Absalom“ lässt ahnen, dass Arcuragi seine Inspiration für diesen Song aus dem Werk William Faulkners schöpfte.

„I am in love with something invisible“ so beginnt „Bottom of The River“ – eines der wohl schönsten Lieder des Albums. Es ist eine Liebesgeschichte im Futur und eine Liebeserklärung im Präsens getragen von Schellen und Westerngitarre. Auf „I Am Become Joy“ vereint Arcuragi Literatur mit Leben und erwischt dabei so ziemlich jeden.

Fazit: Wer Okkervil River verehrt und sich im letzten Jahr in Mumford & Sons verliebt hat wird 2010 nicht an Adam Arcuragi vorbei kommen – und alle anderen auch nicht.

14 Punkte (von max. 15)

Angelika Möller02.01.2010

TRACKLIST
1. She Comes to Me
2. Math
3. People and Private Music
4. Almost Always ***
5. "Go With Them"
6. We Steal People's Medicine
7. The Guns That Bring the Morning Home
8. Her Festival Song ***
9. The Long Route 38
10. Lunch in Field Four
11. Bottom of the River ***
[ *** Anspieltipps ]

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