Cd-Besprechung
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Die Siebenmann starke Kerngruppe um Streetlight Manifesto schlugen mit ihrem letzen Album Somewhere In Between breites hohe Wellen und das nicht nur in der lokalen New Jersey Szene. Ihre perfekt inszenierte Mischung aus Ska, Punk, Reggae und diverser andere guter Laune Melodien sorgten für ausverkaufte Konzerte, Stammplätze in den alternative Charts und als Magnet für eine ganze Reihe talentierter rotierender Gastmusiker.
Das neueste Projekt der erst drei Album-alten Truppe um Thomas Kalnoky ist der ambitionierte Plan, zusammen mit drei weiteren Bands 99 Lieder zu covern, kollektiv verteilt auf acht Alben. Den Startschuß des 99 Songs of Revolution genannten Gesamtprojekts macht Streetlight Manifesto mit Vol.1. Weitere Kapitel folgen von den Bandits Of The Accoustic Revolution und zwei weiteren verwandten Skabands.
Die Platte besteht komplett aus Coversongs und so bedient sich Volume 1 aus verschiedenen Jahrzehnten und Genres, von Punk (Bad Religion, NOFX), über Pop (Mason Jennings), Gypsy (Squirrel Nut Zippers), 60er Jahre Rock n Roll (The Cyrkle) bis hin zu Electropop (The Postal Service). Interpretiert wird aber auf verschiedene Weise, jedoch immer dem Stile Streetlight Manifesto's treu: Ska, hier und da gepaart mit Punk und Reggae.
Es ist dem musikalischen Können der Truppe zu verdanken, daß trotz aller Variationen der Wiedererkennungswert zu den Originalen immer sehr hoch ist. Man weiß, was kommt, aber weiß nicht, wie. Spielerisch und technisch auf sehr hohem Niveau gibt es Ska-typisch alles über clean Gitarren, schnellen Upbeats, Stakkato Bläsern, Piano und komplett mehrstimmig und unwahrscheinlich gut eingespielt. Mal klingt es wie auf Cuba, dann wie in einem Jazzkeller, dann wie auf einem Punkkonzert.
Phasenweise hält man sich ans Original ("Hell"), in anderen Fällen wird Schnelles verlangsamt und Ruhiges vertanzbart. Radioheads "Just" ist um einiges schneller, freundlicher und vielschichtiger. Bad Religions “Skyscraper“ hingegen dann wiederum entspannter, Reggaelastiger und melodiöser. Paul Simons “Me & Julio Down By The Schoolyard“ ist immer noch so rhythmuslastig und tanzanimierend wie das Oringial, jetzt nur auf eine eher punkige Art und Weise. The Postal Services "Such Great Heights" gefällt mir von allen am Besten, mal übernehmen die Bläser die eingehende Keyboardarbeit des Originals, dann die Gitarren; jedesmal mit schon fast paranoischer Detailtreue zum Original. Halt nur einen Tick schneller und druckvoller.
Die Art und Weise, die Mühe und das Detail, das die Band in jeden Takt steckt, läßt die Songs eine eigene Identität annehmen. Diese penible Interpretationsarbeit hat sicherlich ebenso viel Zeit und Detailverliebtheit in Anspruch genommen, als würde die Band ihre eigenen Songs kreieren, zahlt sich aber in jedem Lied aufs Neue aus. Was auch beeindruckt, ist die unglaubliche Fülle im Sound, generiert durch die Vielzahl an Musikern und Instrumenten, die sich hier zusammen abrackern.
Das es sich hier um eine reine Coverplatte handelt, sollte in diesem Fall nicht abschreckend wirken und kann für einen Moment mal einfach vergessen werden. Hier gibt es einen klangintensiven, rhythmusstarken und skalastigen Mix aus verschiedenen Musikrichtungen, der zwei Sachen gemeinsam hat: perfekte Ausführung und er bewirkt gute Laune. Für mich ganz oben auf der Begleitmusikliste der diesjährigen Grillsaison und für viele lohnt sich ein reinhören ganz bestimmt.
14 Punkte (von max. 15)
stephan meyer, 11.03.2010
TRACKLIST
1. "Birds Flying Away" (Mason Jennings)
2. "Hell" (Squirrel Nut Zippers)
3. "Just" (Radiohead) ***
4. "Skyscraper" (Bad Religion)
5. "Punk Rock Girl" (The Dead Milkmen)
6. "Linoleum" (NOFX)
7. "Me and Julio Down by the Schoolyard" (Paul Simon)
8. "They Provide the Paint" (Bandits of the Acoustic Revolution) ***
9. "Red Rubber Ball" (The Cyrkle)
10. "The Troubador" (Louis Jordan)
11. "Such Great Heights" (The Postal Service) ***
[ *** Anspieltipps ]
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