Cd-Besprechung

0eigh15Teens - Feels Good To Be Sad

0eigh15Teens

Feels Good To Be Sad

Sad Music
  Vö: 08.11.2004

Bewertung:  3 Punkte
Leserwertung:  7.0 Punkte
Stimmenzahl: 45

Herrlich! Schon wieder eine Band, bei der der Bandname Programm ist. 0815! Diesen Seitenhieb müssen die Jungs von den „0eigh5teens“ aber billigend in Kauf nehmen, wenn man sich einen so beknackten Namen zulegt. Da könnte man sich ja genauso gut „ Los Furzos“ nennen, der Effekt wäre derselbe.
Nun aber zur Sache. Was die Jungs aus Münster hier als Gesamtpaket abliefern, ist schon fast eine Unverschämtheit. Es folgt nun ein „Konter Namedropping“, an wen die 0eigh5teens den Rezensenten erinnern, als Antwort auf das Infoschreiben. Außerdem ist diese Aufzählung auch eine Glaubwürdigkeitsmängelliste.

1. Der Anfang des ersten Liedes ist eine 1 zu 1 Kopie von JIMMY EAT WORLDS „The Middle“.

2. Das Artwork mit dem Toten Vieh auf dem Cover haben SKIN OF TEARS auf der „Blinded“ Ep und MILLENCOLIN auf der „Life on a Plate“ schon längst „verbraten“.

3. Das AHA Cover „Take on me“ mit dem die 0eigh5teens u.a. „dick rausgekommen“ sind, haben die WOHLSTANDSKINDER bereits vor einer Dekade auf einem Punkchartbusters-Sampler verbraten.

4. Das „White Flag“ Cover von DIDO ist überflüssig wie Beulenpest im Mittelalter.

5. Wieso nennen sich 5 „Mitzwanziger“ Rockteens und haben eben selbige Internetadresse www.rockteens.de ?

6. Tausende Bands werden im Info genannt. BEATSTEAKS werden als artverwandt bezeichnet. Warum nicht die DONOTS? Die 0eigh5teens hören sich nämlich so an, als würden sie am liebsten bei den Knollmann Brüdern im Bett schlafen und sie ehelichen.

7. 4 Lieder hören sich so eindeutig nach DONOTS an, dass die DONOTS ernsthaft überlegen sollten, ob sie rechtliche Schritte gegen diese Plagiatoren vornehmen. Sogar das Homepagedesign mit den „Bandschatten“ haben sie geklaut.

8. Mit den Münsteraner Kollegen von den H-BLOCKX auf Tour zu gehen ist Geschmackssache. Aber nicht, sich für Viva Interaktivs „Battle of the Bands“ zu bewerben. Das ist peinlich. Auch wenn man einen „Schiss“ drauf gibt, was andere denken, weil man ja Punkrock ist. Eigentlich fehlt nur noch die Anmerkung, dass man auch beim unsäglichen „Emergenza-Bandcontest“ gut abgeschnitten hat.

9. Muss man immer alle Vorurteile bedienen? Anscheinend schon. Denn die 0eigh5teens stehen mit quietschbunten T-Shirts und Caps auf einer, „Achtung!“, Skateramp! Einen Tusch bitte!

10. Track 10 hört sich zu Beginn an wie BRITNEY SPEARS „Everytime“, welches man leider aus Funk und Fernsehen kennt.

11. Ein obligatorisches Ska Lied und ein nachdenkliches „Klaviersongintro“ sind ebenfalls auf „Feels good to be sad“ vorhanden. Man muss ja auch die melancholische Ecke ansprechen. Und wenn es nur mit dem Albumtitel ist.
Aua. Das war jetzt aber ein verbaler Schlag in die Magengegend. Um die geschundenen Seelen nun etwas zu zähmen hier die guten Punkte:

1. Die Aufnahme ist anständig.
2. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente.
3. Der „Copy is Right“ Aufkleber ist so was von sympathisch und richtig. Er gewinnt jedoch ironischerweise eine ganz andere Bedeutung wenn man die Cd hört.

Alles in Allem ist kein Funken eigene Kreativität auszumachen, was sehr traurig ist. Wenn man die oben genannten Bands, wie z.B. die Donots, nicht kennen würde, wäre es bestimmt eine ganz knorke Platte. Wenn man sie jedoch kennt, sind die 0eigh5teens an Dreistigkeit und Kopierwahn nicht zu überbieten. Da nutzen auch Gastauftritte von DR. RING DING und DOG EAT DOG nichts.

3 Punkte (von max. 15)

Michael Konen04.11.2004

TRACKLIST
1. this summer
2. make my day
3. up all the way
4. daddy takes good care
5. the wa it is
6. gonnabe
7. broken hearted?!
8. white flag
9. push and pull
10. venereal disease
11. procrastinate
12. gossip monger
[ *** Anspieltipps ]

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